Jubiläum in der Hamburger City: 20 Jahre sind vergangen, seitdem die Domain moebel.de eingetragen wurde und die erste Website mit demselben Namen live gegangen ist. Damit kann man moebel.de ohne Weiteres als Internet-Pionier bezeichnen, denn Anfang der 2000er Jahre war das Internet wirklich noch Neuland. Zur besseren Einordung: Ebay nahm in Deutschland 1998 unter dem Motto „1,2,3… meins“ das Geschäft auf und Google Germany richtete 2001 seine Büros ein.

Der moebel.de-Gründer Robert A. Kabs hatte zu dieser Zeit das untrügliche Gefühl, dass das Internet nicht nur ein vorübergehendes Phänomen sein würde. In seiner Lübecker Polster-Kabs-Filiale richtete er das Büro der moebel.de Einrichten & Wohnen AG ein, auf deren Namen auch die Domain moebel.de registriert war. Noch im Gründungsjahr fand er in Arne Stock einen Mitstreiter, der von der Digitalisierung ebenfalls überzeugt war, wenn auch die Ausprägung noch nicht völlig klar war zu dem Zeitpunkt.
Denn zu Beginn war das Geschäftsmodell noch ein anderes: moebel.de wurde als Online-Einrichtungs-Magazin geboren, das Inhalte zum Thema Wohnen und Einrichten in digitaler Form an die Endverbraucher bringen sollte, und zwar werbefinanziert. Damit einher ging aber schon die Idee, ein Branchenbuch zu etablieren, in dem Händler gelistet werden sollten. Zurückzuführen ist das auf die „Schuhschrank-Gleichung“. Die Gründer kamen immer wieder auf die Problemstellung zurück, dass es möglich sein musste, im Internet einen Händler in unmittelbarer Nähe zu finden, der einen Schuhschrank für 40 Paar Schuhe in einer Breite von 1,25 m zu einem bestimmten Preis vorrätig habe. Und damit war moebel.de schon sehr nah an seiner heutigen Ausrichtung.

Zunächst musste in den Jahren 2002 bis 2006 aber harte Aufbau- und Überzeugungsarbeit in einer Zeit geleistet werden, als der Begriff Start-up noch längst nicht so geläufig war wie heute. „Wir haben immer wieder gepredigt, dass die Einrichtungsbranche das Internet einmal brauchen würde, um Kunden anzusprechen. Es gab nicht wenige, die uns damals sagten, dass das World Wide Web wieder verschwinden würde. Wir waren vom Start weg früh dran“, erinnert sich Arne Stock, Geschäftsführer von moebel.de.

In der zweiten Phase von 2006 bis 2010 landeten die ersten Produkte auf moebel.de und das Konzept der vertikalen Suchmaschine nahm Fahrt auf. Von Beginn an dabei waren die Shops der Otto Group und diverse andere ehemalige Katalog-Versender, die für ein breites Angebot auf dem Portal sorgten, aber auch viele erste reine Online-Shops, die mit Hilfe des Traffics von moebel.de wachsen konnten.

Die Finanzkrise von 2008/2009 bedeutete nur einen kurzfristigen Einschnitt. Denn mit dem Aufkommen der sozialen Netzwerke und der massenhaften Verbreitung von Smartphones kam der digitale Lifestyle in den 2010er Jahren raus aus der Nerd-Nische und rein in den Mainstream. Das Internet wurde dabei weiblicher und emotionaler, wie beispielsweise der Zalando-„Schrei vor Glück“ zum Ausdruck brachte. Zwischen 2010 und 2014 etablierte sich deshalb auch das Geschäftsmodell von moebel.de, das Inspiration und Nutzen in sich vereinte. Die Zahl der Produkte und der Besucher stieg mit der zunehmenden Menge der Anbieter im Netz rapide an und das Interesse der Investoren für digitale Geschäftsmodelle war geweckt, erst recht, wenn es sich um eine Plattform handelte. Und so brach 2014 die Branding-Phase an. Während der sieben Jahre dauernden Zugehörigkeit zu einem großen deutschen Medienkonzern wurde die Reichweite über alle Kanäle enorm gesteigert, sodass moebel.de Ende der 2010er Jahre zu einer der bekanntesten Adressen im deutschsprachigen Internet zählte.

Mit dem Jahresbeginn 2022 hat moebel.de nun das nächste Kapitel aufgeschlagen: Mit neuem Investor stehen die Internationalisierung und der personelle Ausbau des Hamburger Teams auf der Agenda. In Deutschland, Frankreich und den Niederlanden arbeitet moebel.de bzw. meubles.fr und meubelo.nl mittlerweile mit ca. 500 angeschlossenen On- und Offline-Händlern zusammen und liefert sowohl Online-Traffic für die Shops im Internet als auch Frequenz in den stationären Filialen.

Das aktuell wichtige Drive-to-Store-Prinzip, greift die damalige „Schuhschrank-Anekdote“ wieder auf – im Gegensatz zu 2002 allerdings mit messbarem Erfolg: Denn in Kombination mit GEO-Daten kann moebel.de nachweisen, dass Nutzer angestoßen durch Werbung auf dem Portal lokale Filialen aufgesucht haben. So weit war die Vernetzung 2002 technisch noch lange nicht.

„Es war ein langer und intensiver Weg bis hierhin, denn das digitale Business hat eine hohe Evolutionsgeschwindigkeit, sodass sich 20 Jahre wie eine kleine Ewigkeit anfühlen. Aber unser Erfahrungsschatz hilft uns dabei, Trends und Tendenzen der Digitalisierung, die bei der Kundengenerierung für unsere Partnershops ein Hebel sein können, frühzeitig zu erkennen. Es fühlt sich gut an, zu den Pionieren des Internets zu gehören und diesen Status schon seit 20 Jahren in unserer Branche verteidigt zu haben. Wir sind voll motiviert, damit uns das auch in den nächsten 20 Jahren gelingt und dazu sind unsere Mitarbeiter das wichtigste Kapital. Wir haben ein super Team und freuen uns über weitere Bewerbungen, da wir noch Einiges vorhaben. Unsere Vision lautet, dass sich jeder passend einrichten kann – egal welches Budget, welcher Stil und ob online oder offline – dafür sind wir die erste Anlaufstelle.“, sagt Arne Stock, Geschäftsführer von moebel.de.